top of page

Revolutionärer Volkskrieg - Die Erfahrungen in Rojava und die aktuelle Revolution in Myanmar



"Liebe Genossinnen und Genossen in Rojava,

 

Mit großer Betroffenheit haben wir von den jüngsten Luftangriffen auf nicht-militärische Ziele, wie Zivilisten und zivile Infrastruktur in Rojava, erfahren. Wir können die Schwierigkeiten, die Opfer und die Tapferkeit unserer Brüder und Schwestern in Rojava nur zu gut nachempfinden, denn wir haben die Grausamkeit einer Militärdiktatur selbst mehr als 70 Jahre lang ertragen müssen.

 

In unserem Land verübt die Militärjunta ähnliche terroristische Akte. Schulen, Krankenhäuser, religiöse Einrichtungen, Flüchtlingslager, Dörfer und Städte sind häufig Ziel von Luftangriffen und schwerem Artilleriebeschuss. Die Truppen der Junta begehen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung.

 

Von einer revolutionären Bewegung, vor der die internationale Gemeinschaft die Augen verschlossen hat, zur anderen, möchten wir sagen: "Wir sehen eure Kämpfe, wir sehen euren Kampf für Befreiung und Gerechtigkeit." Die Abwesenheit derer, die sich gegen das Böse stellen, ist schrecklicher als das Böse selbst.

 

Wir müssen weiterhin gemeinsam für den Sturz eines jeden Tyrannen kämpfen. Wir sind solidarisch mit all jenen revolutionären Kräften auf der ganzen Welt, die sich für die Vielfalt der Ethnien, Religionen und Geschlechter einsetzen.

 

Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass die Verwaltungsmacht über ein Land in den Händen des Volkes liegt. Mögen unsere politischen Ziele erreicht werden und gleichzeitig ein starkes Fundament für den Aufbau einer zukünftigen föderalen demokratischen Union mit nationaler Gleichheit, Gerechtigkeit und Selbstbestimmung gelegt werden."


Karenni Nationalities Defence Force in Myanmar - 15/10/2023


Im Jahr 2017 begann das birmesische Militär den bekannten Völkermord an der muslimischen Rohingya-Bevölkerung mit eine Serie von anhaltenden Verfolgungen und Tötungen. Der Völkermord bestand bisher aus zwei Phasen: Die erste militärische Razzia begann im Oktober 2016 und ging bis Januar 2017 und die zweite findet seit August 2017 statt. Die Krise zwang über eine Millionen Rohingya in andere Länder zu fliehen. Die meisten flohen nach Bangladesch, wodurch das größte Flüchtlingslager der Welt entstand. Im August 2018 schätzte eine Studie, dass seit den "Räumungsaktionen", die am 25. August 2017 begonnen hatten, mehr als 24.000 Rohingya vom birmesischen Militär und lokalen Buddhisten getötet wurden.

 

Die Geschichte Birmas ist auch durch viele Militärputsche und Gegenrevolutionen geprägt. Die Gründung des Staates Myanmar und sein nationalistischer Charakter zwangen ethnische Minderheiten, sich zu organisieren und nationale Befreiungsbewegungen zu bilden.


Die Volksverteidigungskräfte (PDF) sind der bewaffnete Flügel der Regierung der Nationalen Einheit (NUG), eines Gremiums demokratisch gewählter Gesetzgeber und Beamter, das von der Zivilbevölkerung weitgehend als rechtmäßige Regierung Birmas anerkannt wird. Der bewaffnete Flügel wurde am 5. Mai 2021 als Reaktion auf den Staatsstreich von der Regierung der Nationalen Einheit zusammen mit Jugendlichen und pro-demokratischen Aktivisten gebildet. Trotz der großen Unterstützung durch die Bevölkerung Myanmars wurde sie am 8. Mai 2021 von der Militärjunta als terroristische Organisation eingestuft.

 

Das kurdische Volk und das Volk von Birma ähneln sich dadurch, dass beide Minderheiten darstellen, die der völkermörderischen Politik des Nationalstaates ausgesetzt sind und angegriffen werden, aber auch weil Beide, das kurdische Volk und das Volk von Birma an vorderster Front für ein freies Leben kämpfen, in dem ihre Rechte und Existenzen geschützt sind. Sie kämpfen für eine Realität, die im Einklang mit der menschlichen Ethik und Moral steht und in der die Pluralität, der Multikulturalismus und die verschiedenen Glaubensrichtungen aller Völker die in dem Territorium leben respektiert werden.


 

Am wichtigsten ist, dass solche revolutionären Prozesse von den Menschen selbst ausgehen, die in Kommunen, Gemeinschaften, Zentren und autonomen Organisationen organisiert sind. An beiden Orten ist die treibende Kraft des Kampfes die Jugend und ihre Hoffnung auf den Aufbau einer anderen Welt. Beide Erfahrungen werden von den internationalen Medien ignoriert, da sie sich in der südöstlichen Welt abspielen. Mehr denn je ist es notwendig, solche Kämpfe bekannt zu machen und über die Solidarität hinaus Unterstützung zu zeigen.





0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page