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FDM #01 Internationalistischer Widerstand von den Tunneln des Tişrin-Damms

Frontlinien der Demokratischen Moderne #01

Vor einigen Tagen haben wir diesen Brief erhalten, geschrieben von einem internationalistischen Genossen, welcher momentan an der Verteidigung von Rojava gegen die Invasion des türkischen Staates teilnimmt. Wir wollten seine Worte mit euch teilen, welche ein Zeugnis aus erster Hand von dem heroischen Widerstand der Menschen von Nordostsyriens ablegen und ihr Bestehen auf ein freies Leben was durch die Revolution erschaffen wurde.


“Wie gut bekannt ist, greift der türkische, faschistische Staat die Regionen von Nord und Ostsyrien seit November an, denn der revolutionäre Prozess hier ist ein Leuchtfeuer der Hoffnung eine reale Alternative zu der harschen Realität der kapitalistischen Moderne. Diese Angriffe wurden am Tişrin-Damm und an der Qereqozax-Brücke gestoppt, als die türkischen Söldner der SNA richtig Kobanê vorstoßen wollten – das 'kurdische Stalingrad' – das den Beginn des Sieges über ISIS 2015 markierte.


Der Tişrin-Damm ist von großer strategischer Wichtigkeit. In normalen Zeiten versorgt er hunderttausende EinwohnerInnen von Nordostsyrien mit Strom und produziert eine sehr große Menge Trinkwasser, dank eines Wasseraufbereitungssystems. Er ist auch einer der wenigen Überquerungspunkte für den Euphrat. In diesesm Wissen sind die Söldner mit dem großen und historischen Widerstand der SDF-KämpferInnen konfrontiert und konnten kein Terrain in dieser Region gewinnen. Der Widerstand dauert seit den letzten zwei Monaten weiter und geht in den dritten...Am Anfang der Gefechte wurden die SDF-FreiheitskämpferInnen von Wellen der Söldner, unterstützt durch türkische Luftangriffe und Technologie angegriffen. Das waren die hauptsächlichen Verluste in den ersten Tagen der Konfrontation. Obwohl die Kämpfe in ganz Syrien zurückgingen und die politische Lage in der Region und die neue Situation in den Vordergrund traten, nahmen die Angriffe auf Nordostsyrien zu.


Das Volk der Revolution, das Volk von Rêber Apo, wurde sich der Realität der Situation bewusst und erhob sich umgehend und bewegte sich zum Tişrin-Staudamm, um gegen die unprovozierten Angriffe des türkischen Staates zu protestieren und seine Unterstützung für die SDF-KämpferInnen zu demonstrieren, die an der Front (etwa 3 km vom Damm entfernt) Widerstand leisten. Im Geiste des revolutionären Volkskriegs bildeten die Menschen aus Rojava echte menschliche Schutzschilde zur Verteidigung des Staudamms, die aus allen ethnischen Gruppen und allen Teilen Nordostsyriens stammen. Die Barbarei des türkischen Staates und seiner Söldner zeigte sich einmal mehr, als sie diese friedlichen Demonstrationen mehrfach angriffen und dabei 26 Zivilisten töteten und mindestens 200 verletzten. Während die Welt die Szenen von Militärdrohnen und Selbstmorddrohnen, die auf Zivilisten im Damm abzielen, beobachtet und diesen Kriegsverbrechen schweigend gegenübersteht, weichen die Menschen nicht zurück. Bei jeder Explosion ertönten Schreie wie „Hilfe, wir haben einen verletzten/gefallenen Freund“ inmitten von Slogans wie „Es lebe der Widerstand der SDF“ und „Märtyrer sind unsterblich“.Wie der internationalistische Genosse, der in Rojava anwesend ist und diese Momente inmitten der Menschen erlebt sagte, wird unsere Überzeugung von der Revolution eins mit dem Blut, das in unseren Herzen pulsiert und mit Adrenalin gefüllt ist ... das waren wirklich emotionale Momente, nicht nur wegen der Tatsache, dass wir Verletzungen und MärtyrerInnen hatten, sondern vor allem, um den starken Geist des apoistischen Volkes zu sehen und zu erleben, um zu erkennen, dass die Kraft, die sich aus der Basis unserer Bemühungen und Siege aufbaut, diese Menschen, diese Haltungen sind. Der Mut, die Kraft, die darin steckt, ist einfach unerklärlich. Wenn Menschen vor Bomben fliehen, rennen diese Menschen aufeinander zu, um ihre Kameraden auf ihrer Seite zu schützen, wohl wissend, dass dies ihr letzter Schritt sein könnte. Als die Bomben um uns herum fielen, wurden die Widerstandsslogans immer lauter, die Moral stieg mit jedem Geräusch der Explosion. Man könnte uns für verrückt halten, da mag etwas Wahres dran sein ... wir sind verrückt nach Freiheit, und um die Revolution zu verteidigen, werden wir notfalls unser Leben dafür geben. Nach allen Angriffen endete die Nacht auf dem Damm immer mit großer Moral. Es wurde getanzt, Musik gesungen, Theater gespielt und so weiter. Das Volk benannte den Damm in Märtyrerdamm um. Man spürt die Bedeutung der Arbeit und des Opfers jedes einzelnen dieser Menschen, die sich dort engagiert haben. Als Revolutionär, der sich entschlossen hat, sein Leben dem Volk zu widmen, und der die Ergebnisse all dieser Jahre der Revolution erkannt hat, ist dieser historische Standpunkt ein Ort der Demut und Dankbarkeit gegenüber unseren tapferen und mutigen Menschen.Gleichzeitig hatte ich die Gelegenheit, auch bei der praktischen Verteidigung der Region eine Rolle zu spielen, als wir uns mit unseren mutigen GenossInnen, die an der Front Widerstand leisten, zusammenschlossen. Obwohl es nicht möglich ist, alle Details des täglichen Lebens hier zu teilen, um die Sicherheitsaspekte von unseren.


Verteidigungspositionen aus nicht zu gefährden, kann ich erzählen, was wir gefühlt haben, wofür wir leben und wie wir Tişrin und die Revolution verteidigen ... das Leben ist hart, die Bedingungen waren anfangs nicht günstig für uns und wir hatten logistische Probleme, die GenossInnen in den Tunneln trafen auf mit Wasser gefüllte Tunnel und nicht viel materielle Kapazität (Munition, Lebensmittel, Wasser usw.). Einerseits hatte man Wasser bis zu den Knien und andererseits tagelang kein Trinkwasser. Der einzige Faktor, der die KämpferInnen motivierte, war das Wissen, was Tişrin bedeutet und was passieren würde, wenn es in ihre Hände fiele.


Gleichzeitig hatte das Miterleben des Widerstands des Volkes auf dem Damm einen großen Einfluss auf die KämpferInnen. Sie sahen ihre tapferen alten Frauen und Männer als ihre eigenen Mütter und Väter, die für sie da waren, und motiviert von diesem Geist des revolutionären Volkskriegs stellten sie sich dem Feind, und Welle um Welle der Söldnerangriffe wurde von den SDF zurückgeschlagen. Ja, GenossInnen fielen als MärtyrerInnen, die GenossInnen konnten sich tagelang nicht bewegen, weil ständig türkische Drohnen über unseren Köpfen flogen, wir hatten verletzte Genossen, aber das ist die Realität des Krieges. Das wahre Gesicht dieses Widerstands liegt nicht in militärischen Siegen auf dem Schlachtfeld. Das wahre Gesicht dieses Widerstands liegt in jedem einzelnen dieser jungen Frauen und Männer, die tief im Inneren verstehen müssen, warum wir kämpfen.


Hier ist unser erster Kampf mit uns selbst, um die täglichen Arbeiten ohne Angst, Ausreden und Müdigkeit durchführen zu können. Der wichtigste Faktor, der uns dies unter diesen harten Bedingungen ermöglicht, ist unsere GenossInnenschaft und unser Schicksal in unserem Sieg. Jeder Genosse fühlt mit dem anderen, unterstützt sich gegenseitig und trägt unsere Last, wenn wir müde sind. Der Geist ist stark und der Sinn unseres täglichen Lebens hat sich seit dem Opfer der Menschen am Märtyrerdamm verändert. Im Moment sind die Konfrontationen seltener, die Angriffe der SNA konzentrieren sich auf den Einsatz schwerer Waffen und auf die Unterstützung durch Drohnen und Kampfflugzeuge des türkischen Staates, ähnlich wie der Widerstand in den freien Bergen Kurdistans. Wir sind in einen neuen Moment für Kurdistan und für die Revolution eingetreten, es gibt noch viel zu tun und vieles ist noch unklar. Doch hier an der Front des Tişrin-Staudamms ist unser Ziel und unsere Arbeit so klar wie das Wasser des Staudamms, den wir verteidigen. Wir sind bereit, motiviert und eifrig. Wir werden nicht aufgeben und im Geiste des revolutionären Volkskrieges werden wir erneut gegen diesen barbarischen faschistischen Feind siegen. Lang lebe der Widerstand in Tişrin Lang lebe das VolkSieg oder Sieg!”


März 2025


Bild aus den Tunneln des Widerstands empfangen:






 
 
 

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