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Demokratischer Weltjugendkonföderalismus als Antwort auf die Probleme der Jugend

Perspektive der internationalistischen Jugend


1. Die Situation der Jugend 


Wir leben in einer Welt voll Chaos und Krisen, in welcher sich die Jugend vielen Schwierigkeiten gegenübersieht. Identitätskrise, falsches Spiel und unkonventioneller Krieg sind einige der Hauptprobleme, die wir heutzutage ertragen müssen. Aus diesem Grund ist es wichtig uns selbst als Jugend zu erkennen und in uns die revolutionäre Identität der Jugend. Wir müssen uns mit unserer Geschichte beschäftigen und uns somit den Weg in die Zukunft ebnen. In dem System, in dem wir leben, welches in unserer Bewegung Kapitalistische Moderne genannt wird, ist die Rolle der Jugend sehr klar. Die Jugend wird auf allen Ebenen ausgebeutet, ihre Energie und Dynamik wird genutzt, um das System am Laufen zu halten. Das passiert entweder durch Arbeiten ohne Unterlass für untragbare Löhne, oder im Kämpfen in Kriegen, um ökonomische und politische Interessen zu verteidigen, die nichts mit uns zu tun haben, oder- insbesondere junge Frauen betreffend- wenn unsere Körper ausgebeutet werden, um einen konsumorientierten und individualistischen Lifestyle zu fördern, der jeglicher Sinnhaftigkeit beraubt ist.


Die Form der Beherrschung, in welcher die Jugend manipuliert ist, den Interessen der Mächtigen zu dienen, nennen wir Gerontokratie (Altersherrschaft). In dem es unsere Wissenslücken und das Fehlen von Erfahrung und Organisation ausnutzt, formt das System die Gedanken der Jugend und versucht uns an der Suche nach Wahrheit und Freiheit zu hindern. Die historischen Ursprünge dieser Beziehung werden schon in einer vorstaatlichen Gesellschaft vor der Klassenteilung, vor über 5000 Jahren sichtbar. Auch wenn diese Gesellschaft kommunal, egalitär und um die Leitung der Frau organisiert war, alte Männer nutzten ihr Wissen und List, um die Jugend zum Akzeptieren ihrer Versklavung zu bringen und sie zu Soldaten zu machen, welche die Ausbeutung der Frau und der ganzen Gesellschaft durchsetzen.


Heute haben sich die Formen und Taktiken dieses Systems geändert, jedoch das Wesen bleibt bestehen. Wir leben jeden Tag in dieser Realität. Vom Vater zum Kind, vom Boss zum Angestellten, vom älteren zum jüngeren Geschwisterkind, vom erfahrenen zum unerfahrenen Soldaten (Kämpfer)- überall finden sich die gleichen Dynamiken, die sich neuen Ideen und Möglichkeiten gegenüber verschließen zu Gunsten der Erhaltung des bestehenden Systems. Wie oft mussten wir uns Sätze anhören wie: “Du bist zu jung, um das zu verstehen”, “Werd‘ erstmal älter, dann wirst du deine Meinung noch ändern”, oder: “Es ist so, weil ich das sage”? Wir dürfen diese Situationen nicht als etwas, das nur uns individuell betrifft verstehen. Diese Sätze sind Teil eines sozialen Prozesses, der versucht die Jugend zu kontrollieren, indem es sie stärker an ein dominierendes System bindet. So eignen sie sich unsere Kraft, Dynamik, unsere Intelligenz und unsere Neugier an. So wird die Behauptung “mehr Erfahrung” zu haben benutzt, um den Machtmissbrauch, der aus dieser Erfahrung resultiert zu legitimieren.


Was sind wir also? Als junge Menschen und junge Frauen kann diese Frage für uns seltsam klingen. Existiert unsere Identität wirklich? Haben wir wirklich eine spezielle revolutionäre Rolle? Müssen wir uns autonom organisieren? Wir sollten die Antworten auf diese Fragen für uns selbst herausfinden. Wenn wir das nicht tun, werden es andere für uns tun. Wir sehen es jetzt schon in jedem Krieg- aktuell in der Ukraine und Russland- dass Kriege das Blut junger Menschen fordern, welche in die Illusion gelockt werden, ihr vermeintliches Heimatland verteidigen zu müssen. Gleichzeitig können wir in jedem Bordell junge Frauen finden, die gezwungen werden als Sklavinnen des Patriarchats zu dienen.


In jeder Werbung wird die Jugend als Reklametaktik eingesetzt, die sich an die Mittelschicht richtet. In jeder Universität stehlen sie unsere Zeit und unseren Intellekt und nutzen sie für ihren eigenen Vorteil. In jedem Job beuten sie uns aus, um weiterhin mehr Geld zu machen. Wir sind überall Objekte der Kontrolle. Wir werden benutzt, um den Machthunger und die kapitalistischen Interessen der Herrschenden zu befriedigen, in großem und kleinem Maß. Doch der Moment ist gekommen, indem wir als Jugend “Genug!” sagen müssen. Beispiele in der Geschichte zeigen, dass sich die Jugend von ihren Ketten befreien kann, und zu einer Befreiungskraft werden kann. Es ist kein Zufall, dass die meisten revolutionären Organisationen im 20. Jahrhundert von jungen Menschen gegründet wurden. In der kollektiven Entwicklung werden wir unsere Stärke erkennen und erkennen, zu was wir fähig sind. Darin liegt das revolutionäre Potential der Jugend. Das System fürchtet uns, denn es fürchtet, wie stark unsere Fähigkeit ist unsere Gemeinschaften zu kreieren, zu verteidigen und zu entwickeln. Darum müssen wir uns selbst kennen und die Schritte zur Selbstorganisierung gehen.


2. Die Weltjugendkonferenz und der Demokratische Weltjugendkonföderalismus als Antwort auf die Probleme der Jugend


In diesem historischen Moment sehen wir die Notwendigkeit zu handeln und wir haben den Willen zu handeln. Aus diesem Grund haben wir im November letzten Jahres beschlossen, die erste Weltkonferenz der Jugend zu organisieren, die unter dem Slogan "Youth Writing History" ("Jugend schreibt Geschichte"). Auf der Konferenz sahen wir uns in den Menschen um uns. Wir sahen junge Menschen aus allen Kontinenten, die vor ähnlichen Problemen stehen. Wir stellten fest, dass wir gemeinsame Strategien entwickeln wollen. Und wir stellten fest, dass der Austausch von revolutionären Erfahrungen uns half eine gemeinsame Vision sowohl der allgemeinen als auch der spezifischen Notwendigkeiten unseres Kampfes zu entwickeln. Wir haben erkannt, dass wir in unseren Organisationen vor ähnlichen Problemen stehen und, dass wir unseren kollektiven Willen organisieren müssen, um unsere Rolle als Jugend im Rahmen der globalen Revolution zu entwickeln. Wenn wir uns nicht organisieren und wenn wir uns nicht vereinigen, wird uns niemand zuhören.


Diese Weltjugendkonferenz war ein Erfolg. Sie war ein erster Kontakt, eine erste Demonstration dessen, was wir tun können. Ein Raum, um unsere Praktiken auszutauschen und zu diskutieren, und ein Moment, der uns daran erinnert, dass wir mit unseren Problemen nicht allein sind. Mit diesem Diskurs haben wir begonnen, einen Aktionsrahmen für gemeinsames Handeln zu entwickeln. In diesem Zusammenhang haben wir das Netzwerk Youth Writing History gegründet, das ein zentraler Punkt für globale Aktionen der Jugend sein könnte. Es ist ein horizontales Netzwerk, in dem wir uns gegenseitig Kraft geben werden und von dem aus wir auf die spezifischen Angriffe, denen wir als Jugendliche ausgesetzt sind, antworten werden. Einer dieser Angriffe ist zum Beispiel die erzwungenen Migrationen aus dem Süden in den globalen Norden, die in vielen Fällen eine Folge aufgezwungener Armut sind. In Kurdistan sehen wir die erzwungene Migration tausender junger Menschen, die vor drei Optionen stehen: Gefängnis, Tod oder Europa.


Mehr als vierhundert Jugendliche aus fünfundvierzig Ländern und fünfundneunzig Organisationen, Bewegungen und Parteien nahmen an der Konferenz teil. Dies ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch des großen Willens, der zum Ausdruck kam, jetzt die ersten Schritte in Richtung unserer Ziele zu gehen. Die Konferenz war nicht nur das Ergebnis jahrelanger Arbeit, sie war auch ein Ausgangspunkt für Praxis, auf unserem Weg zur Freiheit. Jede Person kam aus ihrem eigenen Willen. Jede Jugendorganisation, Partei und Bewegung kam, weil sie die Notwendigkeit sah, Geschichte zu schreiben. Große und kleine Organisationen aus fünf Kontinenten nahmen an der Konferenz teil. Dort haben wir zwei fundamentale Dinge erkennen können: einen gemeinsamen Feind und der Wille, eine gerechte und egalitäre Welt aufzubauen. Wir haben unsere ideologischen Unterschiede überwunden – Anarchismus, Marxismus-Leninismus, Feminismus, Ökologie - um der Welt eine Botschaft zu übermitteln: "Die Jugend, die nach Freiheit strebt, ist unaufhaltsam."



Deshalb bewerten wir die Konferenz als einen historischen Schritt. Viele Jahre lang hatte die Welt nicht den Willen der Jugend gesehen, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, und konnte sich kaum vorstellen, was der freie Wille der Jugend bedeutet. Wir sind auf dem Weg zur Entwicklung eines globalen Subjekts und einer Jugendidentität, die ihren eigenen Weg sucht. In den letzten Jahren haben wir gesehen, wie imperialistische Kräfte versucht haben, die Jugend zu organisieren, indem sie jugendliche Dynamik und Teilnahme an Protesten und Massenaktionen nutzen, um imperialistische Regime durchzusetzen und neue ideologische Offensiven des Neoliberalismus zu rechtfertigen. Aus diesem Grund war diese Konferenz von entscheidender Bedeutung, da sie sich außerhalb des potenziellen Nutzens einer imperialen Macht positionierte. Stattdessen ermöglichte sie es der Jugend, sich zu sammeln, Kraft zu schöpfen und für ihre Freiheit zu kämpfen, während sie gleichzeitig stets danach strebte eine diverse und entschlossene Jugend zu stärken. Eine Jugend, die unabhängig von externen und unterdrückerischen Kräften agiert. Diese Konferenz ist eine Basis für die autonome und globale Aktion der Jugend. Sie war im Wesentlichen eine antikapitalistische, antiimperialistische, anti-patriarchalische Konferenz organisiert von und für die Jugend.


Wir haben während der Konferenz verschiedene Workshops organisiert, die uns ermöglichten, verschiedene Perspektiven zu diesen Themen kennenzulernen. Heutzutage stößt die Jugend auf verschiedene Werkzeuge des Militarismus und Faschismus: erzwungene Migration, Umweltzerstörung, patriarchale Gewalt und Ausbeutung. Außerdem ist die Jugend den rauesten Formen des (Neo-)Liberalismus ausgesetzt. Wir haben kein Mitspracherecht innerhalb der

Bildung des Systems, können nicht bestimmen, wie wir gebildet werden wollen. Angesichts dieser Angriffe diskutierten wir die Probleme der indigenen Jugend, der unterdrückten Völker und wie wir unsere eigene Ökonomie frei von Ausbeutung und Gerontokratie verwirklichen können. Wir beschäftigten uns auch mit unserer Geschichte, fanden Verbindung zu ihr und damit der Notwendigkeit, uns international zu organisieren. Vor allem aber sprachen wir über unser Verlangen nach Freiheit und darüber, wie diese Suche nach Freiheit uns leitet.


Es ist unmöglich, in ein paar Zeilen alles rüberzubringen, was auf der Konferenz geschehen ist. Doch wir wissen jetzt, dass wir weitere Schritte in Richtung eines globalen Jugendkampfes (`global youth struggle ́) unternehmen werden. Wir haben jetzt ein starkes Bündnis und eine gemeinsame Deklaration, welche uns ermöglicht voranzuschreiten. Wir werden weiterhin zusammenkommen, diskutieren und unsere lokalen Aktivitäten mit internationalen Aktionen bestärken. In einer Welt die aus Krieg, Umweltzerstörung, Machismus und Feminiziden geformt ist, muss die Jugend eine Rolle der Veränderung einnehmen.


Im Laufe dieses Jahrhunderts haben wir einige bemerkenswerte Mobilisierungen der Jugend erlebt. Proteste für Demokratie, für die Verteidigung der indigenen Völker, für ein ökologisches Verhältnis zwischen dem Menschen und der Umwelt, für die Befreiung der Frauen und gegen jede Form von patriarchaler Gewalt. Wir haben gesehen, wie sich wichtige wirtschaftliche und organisatorische Alternativen aufbauen und sich für Veränderungen in der gesamten Gesellschaft bemühen. Dies zeigt, dass die Jugend eine Vision hat, die sich dem gegenwärtigen Zustand der Welt entgegenstellt. Es zeigt außerdem, dass die Jugend voranschreiten und den globalen Wandel anführen wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich zu vereinen und zu organisieren, um demokratische Strukturen zu schaffen, die in der Lage sind, die Vielfalt der Jugend zu vereinen und den Angriffen des Feindes entgegenzutreten. So erreichen wir die Befreiung der jungen Menschen und der Gesamtgesellschaft. Wir müssen kämpfen, um mit der Freiheit zu experimentieren, und um zu kämpfen, müssen wir uns organisieren. Dieser Dritte Weltkrieg zeigt uns - wie wir in der letzten Ausgabe gesagt haben - dass das globale System eine Reorganisation durchlebt, dass wir in einer Zeit des Chaos leben und dass wir auf dem Weg in eine multipolare Welt sind, in welcher viele Aspekte der unterdrückenden Mächte in ständiger Konfrontation zueinanderstehen. Wir können sehen, dass verschiedene Kräfte an diesem Krieg teilnehmen, alle Formen und Farben von Nationalstaaten, die sich zusammenschließen, um Macht zu erlangen, während alte Bündnisse zerbrechen und sie sich wieder anders verbünden. Diese Konfrontation betrifft unser tägliches Leben, denn die materiellen Bedingungen weltweit verschlechtern sich für die Arbeiterklasse, die Frauen, die Jugend und den Planeten.


Der Traum der Mittelschicht – die amerikanische bzw. europäische Lebensart - verschwindet zwischen Elend und Umweltzerstörung. Die Frau ist mit dem größten, gewaltvollsten Angriff auf ihre Freiheit konfrontiert: die absolute Liberalisierung und Kommerzialisierung ihres Körpers, Geistes und ihrer Identität. Jugendlichen wird gesagt, im Nihilismus nach falscher Hoffnung zu suchen und die Leere der Entfremdung mit einer leeren Freiheit füllen sollen, die durch Drogen, Alkohol, religiösen oder sportlichen Fanatismus, Sucht und Abhängigkeit von der Arbeit oder vom Studium und toxische Beziehungen auf allen Ebenen ihres persönlichen Lebens definiert wird. Dies alles sind direkte Auswirkungen des kapitalistischen Systems, wobei die monopolistische Macht des Kapitalismus für die Entwicklung des Dritten Weltkriegs notwendig ist. Um diesen Krieg zu stoppen, müssen wir unsere Identität zurückgewinnen.


Um die Freiheit in der Welt zu fördern, voranzutreiben und voranzubringen, müssen wir die aufgezwungenen, auferlegten Schemata durchbrechen und stattdessen eine organisierte Alternative zum gegenwärtigen System aufbauen. Heute können wir sehen, dass einige Schritte unternommen werden, um dieses Potenzial zu verwirklichen. Dies reicht von der Organisation der indigenen Gemeinschaften in Abya Yala bis hin zur revolutionären Jugend von Myanmar bis zu den Philippinen, Palästina und Mali. An mehreren ergreift die Jugend die Initiative und organisiert sich selbst, um ihre eigenen Probleme und die ihrer Gesellschaft zu bewältigen. Auch im Globalen Norden ist die Jugend nicht still geblieben angesichts der von den nordamerikanischen und europäischen Kapitalisten verursachten Umweltkatastrophe. An dieser Stelle ist es wichtig, die große Heuchelei und Doppelmoral des hegemonialen Systems zu betonen. Während sie die Umwelt zerstören, investieren sie gleichzeitig Millionen von Dollar in Gipfeltreffen, die diese fortschreitende Zerstörung verschleiern und gleichzeitig autoritäre Regime legitimieren. Nirgendwo wird diese Dynamik deutlicher als in der Tatsache, dass die nächste COP29 in Aserbaidschan stattfinden wird, trotz Aserbaidschans brutaler Besetzung und Invasion der armenischen Region Artsakh. Greenwashing ist zu einem modischen Werkzeug geworden, mit dem die anhaltende koloniale Gewalt und ökologische Verwüstung verschleiert werden.


Die Jugend organisiert sich gegen diese Bedingungen der Ausbeutung in Schulen, am Arbeitsplatz und in Nachbarschaften. In Kurdistan und im Nahen Osten im Allgemeinen hat die Jugend eine Vorreiterrolle in der revolutionären Entwicklung übernommen. In unserem eigenen Kontext sehen wir jedoch unsere Grenzen in den vielen Organisationen, die nicht über die Rolle der Jugend nachdenken und so ihren freien Willen und ihren revolutionären Geist unterdrücken. Wir sehen auch, dass die Jugendorganisationen leicht ideologisch in den Liberalismus assimiliert werden können und entweder dem Reformismus oder dem klassischen linken Purismus und Dogmatismus verfallen. Beide trennen die Jugend von der Gesellschaft und deaktivieren unseren Kampf.


Die Antwort ist, zu kämpfen, zu organisieren und uns zu bilden. Aber wir sind uns des langen Weges bewusst, der vor uns liegt und dass wir uns als Jugend heute noch in einer begrenzten Phase des Selbstbewusstseins und der Organisation befinden. Wir müssen unsere Theorie und Praxis zu einer globalen Vorhut werden lassen. Wir können nicht sagen, dass wir das heute schon sind, aber wir können sagen, dass wir entschlossen sind, eine zu werden.


Wir können das alternative System, das wir schaffen wollen, benennen: Demokratischer Weltkonföderalismus der Jugend. Dies ist eingebettet in das Paradigma des weltweiten Demokratischen Konföderalismus, nach den Ideen des Wegbereiters und ideologischen Leiter der kurdischen Befreiungsbewegung, Abdullah Öcalan, als alternatives System zur globalen kapitalistischen Ordnung. Innerhalb dieses Gesellschaftssystems gibt es verschiedene Formen der autonomen Organisation, von denen die Autonomie der Frauen die grundlegendste ist (Demokratischer Weltkonföderalismus der Frauen) und die Autonomie der Jugend (Demokratischer Weltkonföderalismus der Jugend). Mit dieser Idee erheben wir nicht den Anspruch, eine einheitliche Identität der Jugend zu schaffen. Es ist nicht möglich, so zu tun, als ob die große Vielfalt der Jugend unter einem einzigen Körper und einer einzigen Realität vereint werden könnte. Niemand kann der Jugend eine einzige Identität aufzwingen. Was wir glauben, dass es notwendig ist, die verschiedenen existierenden Jugendlichen in einem gemeinsamen System der autonomen Selbstorganisation zu vereinen, die es uns ermöglicht, uns selbst zu erkennen, im Kampf gemeinsam voranzukommen und zu verstehen, was es bedeutet, revolutionäre Bewegungen zu entwickeln, die bis ins Herz der Kapitalistischen Moderne reichen und sie zum Explodieren bringen. Wir wollen damit nicht sagen, dass wir das kapitalistische System von innen heraus zerstören müssen. Vielmehr werden wir mit der Alternative, die wir aufbauen, der Gesellschaft ihre eigene Fähigkeit zurückgeben, sich selbst zu leiten, und wir würden unsere Fähigkeit entwickeln, allen Angriffen zu widerstehen die darauf abzielen, uns diese Fähigkeit wieder zu nehmen.


Auf diese Weise können wir ein wirklich inklusives und repräsentatives System der Jugend in der ganzen Welt schaffen. Wir sprechen nicht mehr über die Vereinigung der revolutionären Organisation, sondern über eine Organisationsform der globalen Jugend; ein Raum, in dem jeder junge Mensch durch Kommunen und Räte zur Entwicklung der gesamten Menschheit beitragen kann. Auf diese Weise können wir zum Fortschritt einer ökologischen, demokratischen Welt beitragen, in der die Frauen und die Jugend völlig frei sein können.


3. Schlussfolgerungen: Organisation und Kampf

In Abya Yala, Afrika, Asien und im gesamten Globalen Norden, in den Städten und in ländlichen Gemeinden, in den Zentren und Peripherien, spielt die Jugend eine Rolle. Die Jugend ist nicht nur hier, um gegen die Missstände des Systems zu protestieren, sondern kann ihre Gemeinschaften physisch und ideologisch aufbauen, fördern und erneuern, indem sie an der Seite der Frau als Vorreiterin des sozialen Wandels steht. Für alles durch Boshaftigkeit Zerstörte, füllt die revolutionäre Jugend die Lücken, indem sie Alternativen in einer freieren, gemeinschaftlichen und demokratischen Dimension erschafft. Der italienische Revolutionär Antonio Gramsci sagte einmal: "Bildet euch, organisiert euch, mobilisiert euch". Dies ist von entscheidender Bedeutung für den Aufbau des demokratischen Weltkonföderalismus der Jugend. Lest, bildet euch, diskutiert, schreibt, nehmt an Seminaren, Ausbildungen, Aktionen teil, trefft euch, handelt, schafft Strukturen, um die Probleme zu lösen. Die Art und Weise, wie wir dies tun, wird die kreative Grundlage sein für die Entwicklung unseres Konföderalismus in einem globalen Rahmen.


Die Vorreiterrolle, die wir spielen müssen, besteht darin, unsere ideologische und physische Stärke zu nutzen, um die Gesellschaft weiter in Richtung Freiheit zu bringen. Von heute an wird die Jugend den Lauf der Geschichte neugestalten und den freien Fluss der gesellschaftlichen Energie ermöglichen. Zu diesem Zweck müssen wir die auf der Weltjugendkonferenz entwickelten Modelle konkretisieren und auf die globale Revolution zusteuern. Wir haben uns auf zehn Punkte geeinigt, jetzt müssen wir sie weiterentwickeln. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.


Wir verfechten die Erzeugnisse vieler junger Revolutionär*innen vor uns, erwecken sie zum Leben,

und bauen so die Zukunft auf. Wie Abdullah Öcalan sagte: "Jung haben wir begonnen, jung werden wir siegen."

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